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Tschechische Forschung über PBSP an der Karls-Universität Prag

Funktionale Magnetresonanz-Abbildung (fMRI) zeigt Auswirkungen der PBSP-Strukturarbeit auf die neurologische Aktivität von Klienten

April 2004

übersetzt und zusammengefasst von Barbara Fischer-Bartelmann


Zwei Studien wurden nun abgeschlossen, die beide sichtbare, signifikante und messbare neurologische Änderungen in den Gehirnscans von Patienten zeigen, die an zwei Sitzungen von Pesso-Boyden-Psychomotor-Arbeit teilnahmen. Unser Dank gilt allen, die diese Studie ermöglichten: Jiøi Horacek, dem Leiter der Studie (ein Experte der Gehirnforschung und Professor der Neurologie an der Karls-Universität in Prag); der Karls-Universität dafür, dass ihre Einrichtung und ihre Räume benutzt werden durften; Michael Vancura (ein Psychiater, der auch der erste Koordinator bzw. Organisator des PBSP-Zertifizierungs- und Trainingsprogramms der Tschechischen Republik und dessen Absolvent war) und Yvonna Lucka, die beide dabei halfen, die Teilnehmer an der Studie zu koordinieren; allen Klienten, die sich freiwillig zur Verfügung stellten und einverstanden waren, getestet zu werden; und Albert Pesso, der seine Zeit und seine PBSP-therapeutische Expertise beitrug.

Die erste Untersuchung war eine Pilotstudie mit einer Person. Aufgrund der sehr positiven Ergebnisse wurde eine zweite identische Studie mit acht Personen geplant und durchgeführt. In beiden Studien wurden an allen Klienten zwei Reihen funktionaler MRI-Gehirnscans durchgeführt; jeweils eine Reihe von acht Scans vor und nachdem sie während mehrerer Tage an PBSP-Strukturen mit Albert Pesso teilgenommen hatten. Beide Studien lieferten sehr interessante Ergebnisse, die deutlich zeigen, dass sich die Erregungsmuster in den Gehirnen der Klienten signifikant positiv veränderten, vermutlich aufgrund der Strukturarbeit mit PBSP. Diese Änderung ist eindeutig sichtbar und durch die funktionalen MRI-Gehirnscans dokumentiert.

Die Klienten in diesen Studien waren normale Menschen, die deswegen ausgewählt worden waren, weil sie alle eine traumatische Geschichte hatten. Bevor irgendwelche Tests oder Strukturarbeit begannen, wurden die Klienten gebeten, zwei Fotografien zu suchen und mitzubringen, von denen eine beunruhigende Gefühle in ihnen erzeugen sollte - d.h. sie sollte ihre traumatische Geschichte in Erinnerung rufen -, und die andere sollte "angenehm" sein, also beruhigend und in keiner Weise verstörend auf sie wirken.

In der funktionalen MRI-Maschine gibt es einen Bildschirm, den die Klienten sehen konnten und den zu betrachten sie angewiesen waren, während ihre Gehirne abgebildet wurden. Als erste Fotografie wurde ihnen die gezeigt, die sie selbst als verstörend oder als an ihr Trauma erinnernd ausgewählt hatten. Während sie auf dem Bildschirm sichtbar war, wurde ein Gehirnscan durchgeführt. Dann wurde ihnen das Bild gezeigt, das sie als beruhigend ausgesucht hatten, und während dessen wurde auf dieselbe Weise wieder ein Scan durchgeführt. Diese Verfahrensweise wurde vier Mal wiederholt, sodass sich insgesamt acht Scans ergaben, vier mit dem beunruhigenden und vier mit dem beruhigenden Foto. Dann hatte jeder Klient während einiger Tage zwei PBSP-Strukturen in einer Gruppe, in der Albert Pesso ihre Strukturarbeit anleitete. Nach einem oder zwei weiteren Tagen kehrten die Klienten in das Labor zurück, um an einer zweiten Aufnahme von acht fMRI-Gehirnscans teilzunehmen, die mit der ersten Reihe identisch waren. Dieselben Fotos wurden ihnen also genau wie vorher abwechselnd gezeigt. Zusätzlich sollten sie vor und nach der Behandlung jeweils verschiedene Fragebögen ausfüllen.

Die erste Studie

Die Klientin hatte eine traumatische Geschichte, genau wie die anderen, die für die zweite Studie ausgewählt wurden. Davon abgesehen wurde sie aber als normal beurteilt. Wenn ihr das beunruhigende Foto gezeigt wurde, wies ihr Gehirn dennoch ein Muster auf, das identisch zu demjenigen ist, das man typischer Weise bei Patienten mit Zwangsstörungen sieht. Es ist eine Art von zyklisch durchlaufenem Muster. Die Klientin aus der ersten Studie litt nicht an einer solchen Störung, und wie erwartet war ihr Gehirn völlig unauffällig, während sie das beruhigende Foto sah.

Besonders ermutigend waren die Ergebnisse der ersten Studie wegen des deutlichen Unterschieds zwischen den fMRI-Bildern, die vor und nach der PBSP-Strukturarbeit aufgenommen wurden, während das beunruhigende Foto gezeigt wurde. Nachdem die Klientin an zwei PBSP-Strukturen teilgenommen hatte, war das zyklisch durchlaufene Muster völlig verschwunden, das während der ersten Reihe von Gehirnscans aufgetreten war.

Die zweite Studie

Die zweite Studie, an der acht Klienten mit traumatischem Hintergrund teilgenommen hatten, zeigte klar, dass die Resultate der ersten Studie keine Zufallsergebnisse waren. Die fMRI-Bilder, die von den Klienten der zweiten Studie nach ihrer Strukturarbeit aufgenommen wurden, zeigen anscheinend wieder, dass die Klienten bessere Kontrolle über ihre Gefühle erlangt hatten. Und es gibt weitere interessante Indikatoren, die Dr. Jiøi Horacek derzeit bewertet: Es sieht so aus, als würden nach der Strukturarbeit verschiedene Gehirnareale aktiv, die vorher nicht in Funktion traten. Dr. Horacek identifiziert zurzeit, um welche Gehirnareale es sich handelt und wie signifikant diese Änderungen waren.

Wenn die Auswertung und Interpretation dieser Ergebnisse abgeschlossen sein werden, wird Dr. Horacek, der auf diesem Gebiet ein Experte ist, einen Aufsatz schreiben, der bei einer wissenschaftlichen Zeitschrift eingereicht werden wird.